Der Koriander (Coriandrum sativum) ist eine ursprünglich zweijährige Pflanze, die aus dem östlichen Mittelmeergebiet stammt und gemeinsam mit Petersilie, Liebstöckel, Dille u.a. zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört. Die Korianderpflanze wird blühend bis zu 70 Zentimeter hoch und hat Blätter, die der Petersilie ähneln. Die unteren Blätter sind dreilappig, die oberen fiederteilig. Die Doppeldolden blühen weiß, rosa oder rötlich und bilden bis zu fünf mm große ovale bis runde Spaltfrüchte, die fälschlicherweise häufig Samen genannt werden, im botanischen Sinne aber Nüsse sind.
In reifem Zustand werden die deutlich längs gerippten Früchte gelblich braun bis rötlich. Größenunterschiede der Früchte ergeben sich bei fein- bzw. großkörnigen Unterarten (ssp. micro- und ssp. macrocarpum). Im Gegensatz zu etlichen anderen Gewürzpflanzen der Doldenblütler zerfallen die Früchte des Korianders nicht in ihre einzelnen Teilfrüchte wie z.B. beim Kümmel.
Als Kräuter und Gewürz werden vom Koriander verwendet:
- Blätter und -stiele
- Früchte
- Wurzel
Der Name „Koriander“ leitet sich vom griechischen „koris“ ab. Das bedeutet „Wanze“ und bezieht sich höchstwahrscheinlich auf den wanzenähnlichen, aufdringlichen Geruch frischer Pflanzenteile wie Blätter und unreife Früchte. Auch die wenig schmeichelhaften deutschen Bezeichnungen Wanzendill, Wanzenkraut oder Wanzenkümmel nehmen darauf Bezug. Die optische Ähnlichkeit von Koriander und Petersilie führte überdies zu Bezeichnungen wie indische bzw. chinesische Petersilie. Hierzulande begegnet man mitunter auch dem spanischen Namen „cilantro“.
Koriander kann auch unter hiesigen klimatischen Bedingungen kultiviert werden. Er gedeiht auf feuchten humosen Böden und mag es sonnig bis halbschattig sowie windgeschützt. Die Blätter werden nach Bedarf geerntet. Mitte Juli bis Ende August verfärben sich die Doldenblüten braun. Dann können diese geschnitten und über Kopf getrocknet werden. Dabei empfiehlt sich das Überstülpen eines Papierbeutels zum Sammeln der Früchte.
Tipp
Koriander eignet sich sehr gut für eine Mischkultur mit anderen Pflanzen, insbesondere mit Kohlgewächsen: Sein intensiver Geruch vertreibt Schädlinge wie Läuse oder Kohlweißlinge und lockt Nützlinge wie Bienen an.